Mitgefühl geht auch im Sommer

Theater-AG bringt Weihnachtsklassiker auf die Bühne

Als hätte die Theater-AG der Erich Kästner - Realschule plus geahnt, dass sich der Sommer überhaupt nicht wie einer anfühlt - sie entschied sich schon vor Monaten, die Aufführungewn des Charles Dickens Weihnachtsklassikers "A Christmas Carol" in den Juni zu verlegen. So war es naheliegend, dass ein glänzender Weihnachtsbaum mit der Londoner Skyline in der Aula dzugehörte. Und vorweg: dass Güte und Mitgefühl zu den höchsten Gütern zählen, zieht das ganze Jahr über.

So war für die 15 Akteure der Klassen 7 - 10 unter der Leitung von Claudia Zauels und Anette Knüppel ein ganz besonderer Moment, dass sich junge Flüchtlinge unter den Zuschauern befanden.

Zurück auf die Bühne, die übrigens ein "special guest" als Trödler betrat: Ex-Lehrer Günter Wolf, auf den die Theater-AG ebenso gerne zurückgreift wie auf die ehemaligen Schüler Christian Cramer und Nils Assenmacher, die für die Technik verantwortlich zeichnen.

Ein großes Kompliment für den Darsteller des jungen Scrooge (Robin Leber) und den alten Scrooge (Peter Georg Mieden). Sie verkörperten den hartherzigen und skrupellosen Geschäftsmann perfekt: "Weihnachten, das ist was für Schwindler. Liebe und Familie, das ist noch kostspieliger und dümmer, als Weihnachten. Und Arme? Die gehören in Gefängnisse und Armenhäuser. Nur wer reich ist, zählt was. Frieden - wenn ich das höre - die Menschen sollen sich doch ruhig die Köpfe einschlagen."

In der nacht zum 25. Dezember erhält er jedoch unerwarteten Besuch: der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Marley (Chawad tarif) will ihn vor seinem drohenden 'Schicksal warnen. Er kündigt außerdem die Ankunft von drei weiteren Geistern an: die der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Wiehnacht (Constanze Barczewski und - in Doppelrolle) Matthias Jakobs). Sie führen ihm anschaulich sein schlimmes Dasein vor Augen. Die Frage "Kannst Du mir nicht helfen?" beantwortet der Geist der aktuellen Weihnacht stoisch mit "Nö". Improvisieren können die jungen Akteure also auch.

Scrooge verändert sein Leben. Am Ende wird er zum Wohltäter, söhnt sich mit seinem Neffen Fred (Robin Leber) aus und wird für Tiny Tim (Chawad Taraf), dem verkrüppelten Sohne seines Schreibers Bob Cratchit (Patrick Eager), ein zweiter Vater.

Mit großem Beifall wurde das achte AG-Stück bedacht. "Ob Klassiker oder Krimi, viele sind schon seit Jahren mit Begeisterung dabei. Jeder Einzelne macht hier entsprechend seiner Persönlichkeit Fortschritte. Die Neulinge gucken sich von den "alten Hasen" ab, auf was es beim Theaterspielen ankommt",  erklärt Claudia Zauels. Und ebensolches Lob über die perfekte Besetzung der Charaktere kam von der stellvertretenden Schulleiterin Doris Stutz, die den vielen Akteuren, Helfern und Eltern für ihr Engagement rund um die Theaterproben und Aufführungen herzlichen Dank aussprach.

Quelle: Generalanzeiger Bonn - Marion Monreal -